Erfahrungsbericht

Vacation Office Funchal

Ich bin Marc, der Gründer von Vacation Office. Ich habe 10 Jahre in der Versicherungsbranche als Sachbearbeiter und Ausbilder gearbeitet. Aktuell bin ich bei einer IT-Firma als Business Consultant angestellt. Seit März 2020 arbeite ich aufgrund der COVID-19-Pandemie im HomeOffice. Im Sommer 2021 hatte ich die Idee von einem Urlaubsort aus zu arbeiten. Digitale Nomaden machen das schon lange und ich möchte dies gerne auch für Angestellte ermöglichen. Aus diesem Grund habe ich Vacation Office gegründet.

Im Januar 2022 ist es soweit – mein Selbstversuch. Ich mach mich auf nach Funchal auf Madeira, zu meinem ersten Vacation Office. Meine Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse habe ich dokumentiert:

Vorbereitung

Nachdem ich den Entschluss gefasst hatte von Madeira aus zu arbeiten, haben sich mir zwei große Fragen gestellt:
1. Bekomme ich von meinem Arbeitgeber die Erlaubnis?
2. Wie finde ich die richtige Unterkunft mit ausreichende
m Internet?

Die erste Frage konnte ich schnell abhaken, da mein Arbeitgeber im europäischen Raum Personen beschäftigt und ich durch Corona keine persönlichen Termine hatte. Auch einen VPN-Zugang habe ich bereits im HomeOffice genutzt. Ich habe eine Zusatzvereinbarung unterschrieben, in der das mobile Arbeiten festgehalten wurde und in welcher ich die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen und andere Compliance-Regeln bestätigen musste.

Nun konnte ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft machen. Hotels und Appartements habe ich schnell und in großer Zahl im Internet gefunden. Das Hauptproblem war: Ich brauchte gutes und stabiles Internet! Ich konnte es mir nicht erlauben in einer Unterkunft zu sein, in der ich schlechten W-Lan-Empfang hatte, mit langer Ladezeit, da Videokonferenzen für meine Arbeit unverzichtbar sind. Ich habe daher die Unterkünfte gebeten, eine Bandbreitenmessung durchzuführen und mir das Ergebnis zukommen zu lassen. Das war zum einen sehr mühsam und zum anderen habe ich kaum eine Antwort auf die Frage bekommen. Ich habe mich nach einigen Mails und mehreren Tagen Bemühung mit der Zusage eines Appartements: „gutes Internet und ein Repeater ist im Zimmer vorhanden“ zufrieden gegeben und dieses gebucht. Bis ich dies selbst testen konnte, hatte ich aber doch leichte Bauchschmerzen damit. Ich habe mich aufgrund des Preises für ein kleines Appartement mit Küchenzeile und gegen ein Hotel entschieden.

Für mich war es zwar nicht optimal, aber gut machbar, nur vom Laptop aus, ohne Bildschirm und Maus, arbeiten zu können. Das hatte ich zuvor daheim getestet. Einen Flug konnte ich problemlos, unabhängig vom Appartement, buchen.

Urlaub vorab

Für mich war von Anfang an klar, dass ich nicht nur nach Madeira gehen möchte um dort zu arbeiten, sondern auch die Insel und das Wetter genießen möchte. Ich wollte auch nicht dort ankommen und am nächsten Tag direkt von dort aus arbeiten ohne etwas gesehen zu haben. Daher habe ich ein paar Urlaubstage, bei dem mich auch noch ein Kumpel begleitet hat, vorab gebucht. Diese Zeit konnte ich, komplett frei von Gedanken an die Arbeit, als richtigen Urlaub nutzen. Das VacationOffice im Anschluss war also nur der Zusatz,nach dem Motto: „wenn ich eh schon dort bin….“

Mein erstes „Vacation Office“

  1. Arbeiten

    Das Arbeiten an sich aus dem „Vacation Office“ ist nicht anders als daheim. Außer, dass man auch im Januar in kurzer Hose, bei offenem Fenster arbeiten kann. Die Internetverbindung war sehr gut und stabil. Nicht alle Kollegen haben überhaupt mitbekommen, dass ich auf Madeira war. Zu erwähnen ist sicherlich die Zeitverschiebung von einer Stunde. Ich habe trotzdem nach meinen deutschen Arbeitszeiten gearbeitet, wodurch ich eine Stunde früher aufgestanden bin. Dafür hatte ich dann aber auch sehr früh Feierabend (oder eine lange Mittagspause) und konnte das Wetter und die Insel genießen.
    In meiner Unterkunft war kein ergonomischer Bürostuhl, das habe ich bereits nach kurzer Zeit auch gespürt. Daher ist es für mich sehr wichtig, bei der Ausstattung der Vacation Offices auf dieser Seite, einen sehr guten ergonomischen Bürostuhl zu stellen.
    Meine Unterkunft war kein ausgestattetes VacationOffice!

  2. Mittagspause

    Die Mittagspause war ein Traum. Ich bin quasi in jeder Mittagspause raus an den Strand gegangen. In Funchal selbst gibt es keinen schönen Badestrand, aber genug Wiesen und Bänke an der Promenade, auf denen man es sich gemütlich machen kann. Ins Meer zum Baden bin ich bei Gelegenheit trotzdem gegangen. Einen kurzen Snack oder öfters auch ein Eis (im Januar!) war dabei die Krönung. Dadurch ist der Vormittag oft in Vergessenheit geraten.
    Sofern meine Termine dies zugelassen hatten, habe ich die Mittagspause auch sehr gerne in die Länge gezogen. Zum Wohle meiner Work-Vacation-Balance.

  3. Feierabend

    Meinen Feierabend habe ich meist mit einem Spaziergang gestartet. Bei gutem Wetter habe ich mich auch sehr gerne mit Musik an den Hafen, dort sind Wiesen und Treppen, gesetzt. Auch den ein oder anderen Sonnenuntergang habe ich mir dort angeschaut. Dann bin ich einkaufen gegangen und habe gekocht oder ich bin in ein Restaurant essen gegangen. An mehreren Abenden hatte ich auch ein Online Feierabendbier mit Freunden aus Deutschland. Öfters bin ich nochmal raus in eine Bar gegangen und habe mir den ein oder anderen Poncha gegönnt.

  4. Verpflegung

    Ich hatte ein Appartement mit einer kleinen Küchenzeile. Diese war für einfache Gerichte vollkommen ausreichend. Auch eine Kaffeemaschine und ein Wasserkocher waren vorhanden. Eine Stärkung am Morgen war nur einen Meter vom Arbeitsplatz entfernt. Ich habe die meisten Abende selbst gekocht. Hin und wieder bin ich auch essen gegangen und kann nur von den guten Restaurants in Funchal schwärmen.

  5. Wochenende

    Tagsüber hatte es ca. 19 Grad (Nachts etwa 15 Grad) was sich beim Sonnen am Strand doch deutlich wärmer anfühlte. Also ging es ab und zu ins Wasser zum Baden oder auch zum Surfen. Madeira bietet super viele Wassersportmöglchkeiten. Außerdem auch eine wunderschöne Natur. Einige Wanderungen waren daher Pflicht! Um mobil zu sein hatte ich mir für zwei Tage ein Auto gemietet. Es ging unter anderem auf den Gipfel Madeiras (Pico Ruivo), entlang von Levadas oder an Klippen auf der Halbinsel Ponta de Sao Lourenco.

  6. Communtiy

    Ich bin vor Ort der Community „digitalnomadsmadeira“ beigetreten. Täglich gab es Aktivitäten wie Yoga, Fitnesstreffs, Wanderungen und andere Veranstaltungen. Zudem konnte man auch selbst schreiben wozu man Lust hat und Gleichgesinnte finden. Alle Leute, die ich dort kenngelernt habe, sind sehr herzlich, haben Lust was zu unternehmen und man fühlt sich immer willkommen.
    Die wöchentlichen Treffen, Samstagabend in einer Rooftopbar, eine Party in Ponta do Sol mit Shuttleservice und eine Jam Session, waren für mich die Highlights.

Fazit

Wie fällt mein Fazit aus?

25 Tage Madeira (10 komplett freie Tage) und nur 3 Urlaubstage beansprucht.
Diese Daten bringen es auf den Punkt. Mit nur 3 Urlaubstagen bin ich fast dem ganzen kalten Januar entkommen. Ich hatte einen tollen Urlaub und konnte das Wetter auch noch weiterhin genießen. Natürlich hätte ich nach einer Woche Urlaub nach Hause fliegen können und Geld gespart, aber die Mehrkosten hielten sich in Grenzen und der Mehrwert war es auf jeden Fall wert. Abschalten vom Alltag, Mittagspausen mit Eis essen und den Feierabend an der Strandbar oder einfach mit Musik im Park in der Sonne liegen – Erholung pur!
Die Gesellschaft hat zu Beginn etwas gefehlt, aber durch zwei Video-Feierabende definitiv okay. Ich würde mich früher und aktiver in eine Community vor Ort, wie die von den digitalen Nomaden, einbringen. Durch soziale Medien ist so etwas überall schnell zu finden.
Für mich war es durch das Wetter, die neuen Möglichkeiten und die tollen Eindrücke, gewonnene Lebensqualität. Daher ist für mich klar: Ich werde wieder ins VacationOffice ziehen!
Und auch wenn es nur eine kurze Zeit war, habe ich einen Eindruck bekommen wie (m)ein Leben in Madeira aussehen könnte.

Meine Empfehlung:

1. Mit Urlaub verbinden!
Ich würde in allen Fällen das VactionOffice mit einem Urlaub verbinden, es soll ja auch Vacation sein. Allein durch die Wochenenden, die Feierabende und durch weniger Alltagsverpflichtungen, ist Vacation aber schon garantiert. Um die Lebensqualität und den Lifestyle noch weiter zu verbessern, würde ich die Urlaubstage aufteilen. Zwei oder drei kurze Arbeitswochen mit langen Wochenenden steigern die Work-Vacation-Balance sicherlich nochmal mehr – dies werde ich nächstes Mal ausprobieren. Die freien Tage flexibel nach dem Wetter zu legen wäre dabei natürlich perfekt, hängt aber von der Arbeit ab.

2. Das Ganze als Abenteuer sehen und offen sein.
Es ist nicht der Alltag und vielleicht am Anfang etwas komisch, aber sich auf das Abenteuer einzulassen, aktiv zu sein und die Momente zu leben und auszukosten. Außerdem über die sozialen Medien nach Kontakten vor Ort suchen. Dann kommt der Lifestyle VacationOffice und deine Work-Vacation-Balance steigt!